Augenblicke in meinem Leben

Hallo, hier bin ich, das "Alphatier". Meine neuen Rudelführer sind das Frauchen Giesela und das Herrchen Dirk. Meine Vorgeschichte verschweige ich meinem Rudel, denn damit will ich sie nicht weiter belasten, es war aber schlimm genug. Soviel habe ich von mir preisgegeben: Bin als ganz junger Hund kurz vor Weihnachten 2007 ausgesetzt und glücklicherweise vom Tierheim Wesendahl aufgenommen und wieder aufgepäppelt worden. Dort bekam ich auch meinen neuen Namen Casanova.

 

Im März 2008, so kurz vor Ostern, traf es sich, dass da 2 Zweibeiner auftauchten und nach mir fragten. Natürlich war ich noch extrem verängstigt und vor dem männlichen Zweibeiner hatte ich besonders viel Angst. Aber mit dem Frauchen, da wollte ich unbedingt mitgehen. Bestechlich war ich zunächst mal nicht, obwohl die Leckerchen so unwahrscheinlich appetitlich rochen. Ein bisschen traurig war ich schon, als mich die Beiden nach ca. 1 Stunde wieder zurück gebracht hatten. Sie versprachen aber, wieder zu kommen. Wirklich???...

2 Tage später wurde ich dann vom männlichen Zweibeiner abgeholt und wir machten eine große Runde um den nahe gelegenen See. Von der Leine abgemacht hat er mich leider nicht, aber immer wieder Leckerchen angeboten. Irgendwann konnte ich dann nicht widerstehen und habe sie angenommen. Aber streicheln, das ging ja nun wirklich nicht!!! Da bin ich zurück gezuckt vor Angst. Leider war auch die große Runde irgendwann zu Ende und ich musste zurück in den

Zwinger des Tierheims. Aber bei der Abgabe an den Pfleger sah' ich noch, wie der Zweibeiner irgendwie nah am Wasser gebaut hatte und in mir begann die Hoffnung zu keimen, ein neues Rudel gefunden zu haben.

 

Und wirklich, schon einen Tag später kam das Frauchen vorbei und wir gingen wieder Gassi. Dabei habe ich Ihr einen gehörigen Schrecken eingejagt: Sie hatte nicht aufgepasst und plötzlich lag die Leine lose am Boden. Das habe ich natürlich ausgenutzt und bin ausgelassen um Sie herumgetollt und habe Fangen gespielt. Aber ich bin nicht weggelaufen! Es stand ja viel auf dem Spiel - wie beispielsweise Anschluss an ein neues Rudel! Auf dem Rückweg habe ich mir schon mal das Auto angeschaut. Auto's kannte ich schon und Autofahren auch, aber das hatte ich bislang nicht verraten.

 

Der nächste Tag war dann der Glücklichste in meinem bisherigen Hundeleben, da holte mich der männliche Zweibeiner ab, zunächst nur für 10 Tage auf Probe. Man, was war ich aufgeregt: Alles neu, ein eigener Schlafplatz, soviel neues zu schnuppern... Der Tierarzt, dem ich vorgestellt wurde, war auch mit mir zufrieden. Und so sollte wohl alles gut werden. Nur allein bleiben wollte ich einfach nicht, davor hatte ich furchtbare Angst, da kamen immer wieder die Erinnerungen hoch, so allein im Wald ausgesetzt und an einen Baum angebunden. Nach ca. einem halben Jahr habe ich es dann endlich doch begriffen, dass ich hier zuhause bin und meine Rudelführer immer! wiederkommen.

 

weiter auf Seite 2